Jägerlatein - Tierschutzkommentare und anderes. Archiv 2003

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Zum Erschaudern: Das Endlos-Thema Jagd

Jagt den Jäger - entweder Jäger oder Touristen!*

Wer macht hier wohl Terror?  Hetzkampagne gegen A.L.F. und E.L.F.

Verkrustetes England: Verbot der Jagd in England gescheitert

Buchtip: Thomas Winter: Jagd - Naturschutz oder Blutsport?

Bundesweite Anti-Jagd-Demonstration aller Tierschützer am 1. Nov. 2003 in Berlin

Jagd: Anmerkung zur NABU-PM betreffs BJG vom 18.09.03

»Peinlicher Bauchplatscher, der Tierleid nicht verhindert«

Zweites Internationales Symposium »Natur ohne Jagd«

NOAH`s sportliche Kampagne gegen Hobbyjagd

ANTI-JAGD-DEMO ANLÄSSLICH DES BUNDESJÄGERTAGES IN MÜNSTER

Novellierung des Bundesjagdgesetzes angemahnt

Berlin ist erstes Bundesland ohne tierquälerische Totschlagfallen 

Jaja... Hege und Pflege: Deutsche Jagdtouristen gefährden Grizzlybären

Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt

BRD/Fuchs: Pro-Jagd-Propaganda einer Zeitung

Elefantenjagd - «Außerdem kriegen die Schwarzen das Fleisch»

Feuer frei» auf Tauben wegen 12 kg Nasskot im Jahr

Auch die Grünen haben anscheinend Nachholbedarf in Ökologie und Tierschutz:  Steht die Jagd auf der Abschussliste?

Jäger werden ins Visier genommen  - zum wiederholten Mal einen Hochsitz zerstört

Zur Diskussion um Jagd und Jäger

Leserbrief - Erinnerung an den Schuss noch lebendig

Das wahre Gesicht der "Heger und Pfleger" - oder - Braunbärentötung in Slowenien

Leserbrief zu „Saumäßig schlau“

Irgendwie traurig: „Fast hundert Sauen zur Strecke gebracht“

Zum Erschaudern: Das Endlos-Thema: Jagd


21.12.2003 - 01:11 Ursula Bauhoff


Liebe Tierfreunde,

in einer androgenen Gesellschaft, die jedes Artensterben auch bei uns einfach nicht
wahrnimmt, immer noch den längst "alten Zopf" der ach so männlichen Jägerei nicht
abschneidet, gilt das Töten von Wildtieren immer noch als "notwendig". Dabei gehen viel
Wildtiere durch Umweltverschmutzung und zu wenig Lebensraum, sowie durch Krankheiten
schlichtweg "drauf". 
Die Herren probieren ihre Büchsen doch so gerne aus und das macht ja was her! Da kommen
"Freischütz-Gefühle" auf!
Aber mancher Jäger schießt einfach schlecht und verletzt ein Tier, der andere erwischt
einen Hund oder eine Katze.

Die Jagdstrecke zeigt: Über 10. 000 Katzen im Jahr alleine in Schleswig-Holstein von Jägern
abgeknallt!
Landwirte sind meist auch Jäger, Fallensteller und umgekehrt.
Die Herren begreifen nicht, dass die alten Zeiten vorbei sind.
Das Tollste ist, wenn sie auf ihrem Hochstand sitzen und Tiere mit Sexualstoffen anlocken.
Bequemer gehts wirklich nicht! Man braucht sich beim Töten noch nicht einmal zu
bewegen...
---------------------
Chassez les chasseur!

Wir können nur hoffen, das die Herren beim Hirschbratenessen auch sämtliche Würmer,
Parasiten und sonstige Krankheiten der Tiere gleich mitbekommen. Na denn: Guten Appetit!
----------------------------


Hier die Pressemitteilung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Datum vom 20. Dezember 2003 starten wir - die Tierrechtsgruppe Iserlohn - eine
bundesweit laufende Unterschriftenaktion. Ziel dieser Aktion ist es, möglichst viele
Meinungen gegen eine Beteiligung von Kirchenvertretern an der Jagd - also dem Töten
fühlender Lebewesen in unseren Wäldern unter dem Deckmantel der sog. Hege und Pflege -
in Form der "Hubertusmesse" zu sammeln. 

Hubertus ist der Schutzheilige der Jäger und ihm zu Ehren werden jedes Jahr Anfang
November eben diese Hubertusmessen abgehalten. Diese gibt es in 2 Formen:
- entweder gehen die Jäger in Lodenmantel und gamsbebartetem Hut in die Kirche,
- oder der Pfarrer/Pastor geht in den Wald und hält die Messe vor den aufgereihten
Tierleichen ab. 

Aktionen/Initivativen gegen die Jagd gibt es bereits sehr viele, hier dran haben wir als
Tierrechtsgruppe uns auch beteiligt. Die "Hubertusmessen" stellen sich - unserer Meinung
nach - jedoch durchaus auch eigenständig als mehr als kritikwürdig dar! An diesen Messen
beteiligen sich natürlich nicht alle Pastoren und Pfarrer, insofern richtet sich unsere Aktion
auch nicht gegen die Kirche als solche! Ziel ist vielmehr eine erhöhte Sensibilität gegenüber
völlig überkommenen, steinzeitlich anmutenden Riten, die mit dem Gebot "Du sollst nicht
töten" nicht vereinbar sind.

Blanko-Unterschriftenlisten senden wir Interessenten auf Wunsch gerne zu:
Tierrechtsgruppe Iserlohn, Rahmenstr. 10, 58638 Iserlohn oder Anforderung per eMail:
tierrechtsgruppe@web.de  
Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an uns wenden. Zu Fragen über die
Tierrechtsgruppe Iserlohn als solche empfehle ich die Durchsicht unserer 

Homepage:

http://www.tierrechtsgruppe.de*


Mit freundlichen Grüssen

Text1

Sankt Hubertus wurde 655 in Belgien geboren. Der Legende nach erschien dem damaligen
Jäger ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz im Geweih. Nach dieser Begegnung entsagte
Hubertus der Jägerei, denn er hatte verstanden, dass auch wildlebende Tiere Geschöpfe
Gottes sind. Später ist er als Bischof von Maastricht tätig und stirbt am 30.5.727 als Bischof
von Lüttich. 744 wird Hubertus heilig gesprochen.

Die Botschaft einer Hubertusmesse müsste also dazu auffordern, sich vom Töten von Tieren
im Zuge der Jagdausübung abzuwenden. Hinzu kommt, dass die urchristlichen Gemeinden, so
überliefert die Kirchenordnung des Hippolytos (erster Gegenpapst 217-235 in Rom, Heiliger,
Verfasser zahlreicher exegetischer, dogmatischer und historischer Werke) die Jagd für nicht
mit dem christlichen Glauben vereinbar hielten und Jägern aus diesem Grund nicht nur die
Taufe verweigerten, sondern sie überdies auch aus ihrer Gemeinschaft ausschlossen.

Text2 (übernommen aus einem Infoblatt des Vereins "die tierbefreier" e.V., Schmilinskystr. 7,
20099 Hamburg)
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Aufgespürt - Abgeknallt - Aufgespießt

Was Sie über Jagd und Angeln wissen sollten. 

----------------------------
Angst im Wald 

Jägerinnen und Jäger stellen nur 0,3 Prozent der Bevölkerung. Und trotzdem beherrschen sie
fast unsere gesamte Natur. Die fast 340.000 Jäger (und die meisten sind Männer, nur 0,2
Prozent der Jäger sind Frauen) durchstreifen schwerbewaffnet unsere Wälder oder sitzen im
Hinterhalt auf Hochsitzen, um das wehrlose Wild abzuknallen. Ungefähr 6 Millionen Tiere
metzeln die Grünröcke jedes Jahr in Deutschland nieder. Hinzu kommen allein bis zu 30.000
erschossene Hunde und bis zu 400.000 Katzen für deren Tod die Jägerinnen nach eigenen
Angaben verantwortlich sind.
--------------------------------------
Konkurrenz ausgerottet 

Die Öffentlichkeit belügen die JägerInnen seit Jahrzehnten und stellen sich gerne als Heger
da, die die Aufgabe der Raubtiere übernehmen müssten. Sie spielen sich gerne als
"Spitzenregulatoren" auf. Dass es die JägerInnen selbst waren, die sich an diese Stelle
geschossen haben, die die Wölfe ausgerottet haben, die Füchse gnadenlos verfolgen und
nicht davor zurückschrecken, geschützte und vom Aussterben bedrohte Greifvögel
abzuknallen, verschweigen sie lieber. Vehement wehren sich die Grünröcke gegen die
Wiederansiedlung dieser Tierarten oder von Luchs und Marder. 
-------------------------------------
Bleivergiftung erlaubt 

Jäger-Konkurrenten haben gegen Tonnen von Blei keine Chance. Hinzu kommt, dass die
Weidmänner und -frauen mit ihrer Munition die Umwelt stark vergiften. Da kann man nur
hoffen, dass jede(r) JägerIn den Funktionärs-Worten folgt: "Einen gehäuften Teelöffel voll
Bleinitrat kann man jederzeit schadlos essen."
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Angelockt & abgeknallt 

Wenn JägerInnen in der Natur aktiv werden, tun sie es nie uneigennützig. Sie schaffen
Futterplätze für das Wild, oft genug in Sichtweite zu Hochsitzen. Mit Getreide wird das Wild
angelockt. Nicht selten sind dem Futter Medikamente und Hormone beigemischt - für eine
prächtigere Trophäe. Fasane werden in Volieren gezüchtet und kurz vor einer Jagd im Wald
ausgesetzt. JägerInnen handeln nach dem Motto: Die eine Hand füttert, die andere Hand
mordet. Dabei ist die JägerInnensprache durchaus verräterisch: So wird ein Tier nicht
ermordet, sondern "zur Strecke gebracht". Das Blut nennen sie "Schweiß". Geht ein Jäger mit
seinem Hund ins Revier, ist er auf "Besuch". Und mit "lüften" verherrlichen sie das
Aufschneiden der Bauchdecke eines Schalenwildes. Ein ökologisches Verbrechen, ein blutiges
Hobby wird so mystifiziert. Mit diesen verbalen Verschleierungen und teuren PR-Kampagnen
versuchen die JägerInnen Unterwerfung und Vernichtung von Tieren zum Naturerlebnis
hochzustilisieren. Bisher vergeblich: Ende 1996 wurde das Ergebnis einer repäsentativen
Umfrage einer Fernsehzeitschrift bekannt. Danach lehnen 71% aller Deutschen zwischen 16
und 60 Jahren die Jagd ab. Bei den 16- bis 29jährigen sind es sogar 84%. 
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Scheckbuch-Schützen 

Ganz Deutschland ist schon ein Schießstand - der Platz reicht aber noch lange nicht.
Finanzkräftige JägerInnen führen ihren Krieg gegen die Tiere gerne in fremden Ländern.
Mindestens 10.000 Euro kostet allein der 

Abschuss eines Elefanten in Botswana, 

einen Leopard gibt es schon für rund 2000 Euro. 

Im Jahr 2001 erfreuten sich 2256 Deutsche allein in Namibia am Schießtourismus. 

Ihre Sprache ist auch im Ausland schöngefärbt: Sie morden nicht, sie "ernten". Die
Geschlechtsteile der weiblichen Tiere heißen "Schnallen. 
-----------------------------

Die Jagd zu Fall bringen 

Mit Demonstrationen vor Jagdmessen oder Störaktionen machen die Tierbefreier jagt auf die
JägerInnen. Für uns ist die Jagd Mord aus niederen Beweggründen, aus Lust am Töten.
Außerdem unterstützen wir den Automen Tierschutz, der pro Jahr mehrere hundert Hochsitze
in ganz Deutschland durch Umsägen zu Fall bringt.
von Tierschutz-Notruf

Quelle: www.Tierschutz-Notruf.de*

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Wer macht hier wohl Terror?  Hetzkampagne gegen A.L.F. und E.L.F.

USA: Reaktionäre "National Review" startet Hetzkampagne gegen A.L.F. und E.L.F.
Am 17. Oktober veröffentlichte das weit rechts stehende, reaktionäre US-Magazin "National Review" einen bezeichnenden Bericht, betitelt "Time to Terminate Ecoterrorism", übersetzt: "Zeit, den Ökoterrorismus auszumerzen". Autoren: zwei gestandene Jagdbefürworter. Mit dabei die euphemistisch getarnte The U.S. Sportsmen's Alliance ("Sport" steht hier wohlgemerkt für "Jagd") sowie die Mogelpackung The National Animal Interest Alliance, eine Organisation, die nicht etwa die Interessen der Tiere, sondern von deren Ausbeutern vertritt. Feinbilder des Artikels: Animal Liberation Front (A.L.F.) bzw. Earth Liberation Front (E.L.F.), die als größte Gefahr des "Inlandsterrorismus" verteufelt werden. Beiden Gruppierungen wird vorgeworfen, Taktiken anzuwenden, die amerikanischen Bürgern, welche "Tiere als Nahrung, Bekleidung nützen oder für Erholung (= Jagd !) und Forschung (= Tierversuche)", in Angst und Schrecken zu versetzen. Von
"Ökoterrorismus" ist die Rede; ein Terminus, der weit z! utreffender auf die Politik der Bush-Administration zutrifft, die das Kyoto-Protokoll zum Atmosphärenschutz ignoriert, die Höhe des Arsengehalts im Trinkwasser nach oben erweiterte, Naturschutzgebiete zu Ölförderstätten umwidmen will, usw. Die Hetzschrift ist nachzulesen unter: 
http://www.nationalreview.com/swan/swan-story200310170957.asp 
Text: www.canis.info , 22.11.03

Wer den wirklichen Ökoterror macht, können Sie hier einsehen

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Verbot der Jagd in England gescheitert

Tierschutz- und Tierrechts Newsletter bundesweit
Menschen für Tierrechte - TVG Saar e.V.
saar@tierrechte.de 26.11.2003

Schlechte Nachrichten aus England! In der heutigen Rede der Queen, die von
der Regierung formuliert wird, kam das Thema des Verbots der Jagd mit
Hunden, sowie der Hasenjagd mit Windhunden, nicht vor. Das bedeutet, dass
die Jagd während der Amtszeit von Tony Blair weiterhin erlaubt bleibt. Um
ein Verbot zu erreichen, muss jetzt komplett von vorne begonnen werden, was
jahrelanges Lobbying für Tierschützer und Politiker bedeutet. Die
Entscheidung, das Verbot der Jagd nicht in die Rede der Queen, die das
Programm der Regierung festlegt, aufzunehmen, war für Tierschützer und die
englische Presse eine Überraschung. Quelle: Fight Against Animal Cruelty in
Europe, England

Mechthild Mench

www.anti-corrida.de*

info@anti-corrida.de
  

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Thomas Winter: "Jagd - Naturschutz oder Blutsport?

Thomas Winter: "Jagd - Naturschutz oder Blutsport?", Winter-Buchverlag, 
Passau 2003, 412 Seiten, zahlreiche Abbildungen, €19,90.


„Jagd ist angewandter Naturschutz!“ sagen die einen, „Jagd ist nichts 
als Spaß am Töten!“ sagen die anderen. Was stimmt denn nun?

Dieses Buch geht dem komplexen Thema „Jagd“ auf den Grund. Ist die 
Jagd wirklich „angewandter Naturschutz“? Müssen die Tierbestände in 
unserer Natur tatsächlich vom Menschen reguliert werden? Ist die 
„deutsche Waidgerechtigkeit“ eine traditionsreiche und gleichzeitig 
richtungsweisende Moral, die einem Tierschutzgedanken mit höchsten 
Ansprüchen genügt? Was passiert genau bei der Jagd? Und warum jagen 
Jäger eigentlich?

Diese Fragen beantwortet der Autor im vorliegenden Buch in informativer 
und verständlicher Form und kommt zu einem eindeutigen Schluß: Die Jagd 
hat in einer modernen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts keinen Platz 
mehr.
Cover anschauen unter http://www.anti-jagd-seite.de/ajs/buchtitel.jpg*


Details: Winter-Buchverlag, Passau 2003, 412 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 
19,90 EUR

Das Buch kann in jeder Buchhandlung oder (besser) direkt über 
bestellung@winter-buchverlag.de
  bezogen werden.
Geliefert wird ab Ende November innerhalb von 1-2 Tagen.

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Bundesweite Anti-Jagd-Demonstration aller Tierschützer am 1. Nov. 2003 in Berlin

NATUR OHNE JAGD

Aktionsbündnis "Natur ohne Jagd":
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Initiative jagdgefährdeter Haustiere
BBT Bündnis bayerischer Tierrechtsorganisationen
VsK Vogelschutzkomitee
Schweine Artenschutz-Unternehmen S.A.U.
Tierrechte TV
TUN- Tier- und Naturschutz e.V.



Bundesweite Anti-Jagd-Demonstration
aller Tierschützer
am 1. Nov. 2003 in Berlin, 12 Uhr Adenauerplatz


Einstieg in den Jagdausstieg

Lebensräume schaffen - Jagd abschaffen


Die Tier- und Umweltschutzverbände sowie die Mehrzahl der Bevölkerung
in Deutschland sind einheitlich der Meinung, dass es an der Zeit ist,
endlich die im Koalitionsvertrag angekündigte Novellierung zur Reform
des Bundes Jagdgesetzes umzusetzen.

Die Jagd ein Relikt der barocken Feudalzeit, wird bis heute von einer
nach wie vor einflussreichen Minderheit (0,3% der Bevölkerung)
betrieben, die mit allen Mitteln versuchen wird, eine Gesetzliche
Reform zur Jagd zu verhindern.

Das derzeitige Bundesjagdgesetz, wurde ohne nennenswerte Abweichungen
von Hermann Görings Reichsjagdgesetz aus dem Jahr 1934 übernommen und
bedarf dringend der Änderung zu Gunsten der wildlebenden Tiere und Haustiere.

Derzeit fallen den Jägern jährlich ca. 5,5 Millionen Wildtiere und ca.
280.000 Haustiere zum Opfer. Viele sind nicht sofort tot, sondern
verenden qualvoll langsam an ihren Verletzungen. Grausam und
folterartig auch der Tod in den so genannten Schlagfallen, in denen die
Tiere je nach Größe mit zerquetschten Pfoten und
Wirbelsäulenverletzungen über Tage dahinsiechen.
Längst gibt es Konzepte, nach denen die Natur vorzüglich ohne die Jagd
auskommt, so wie dies in vielen Nationalparks bereits praktiziert wird.

Eine breit angelegte repräsentative Untersuchung des EMNID-Institutes
vom September 2003 ergab, dass eine Bevölkerungsmehrheit von 78% die
Hobbyjagd wie auch die Fallenjagd ablehnt.

Der vom Deutschen Naturschutzring DNR vorgelegte Änderungskatalog kann
nun den Einstieg in eine deutliche Veränderung beim Umgang mit den
Wildtieren und den jagdgefährdeten Haustieren bringen. So soll unter
anderem zukünftig die Fallenjagd verboten werden, Artenschutz vor
Jagdrecht gehen, viele Tierarten nicht mehr bejagt und der
Haustierabschuss verboten werden.

Damit die verantwortlichen Politiker jetzt den Mut nicht verlieren und
auch die Oppostionsparteien sehen, dass die Bevölkerungsmehrheit in der
Jagdfrage endlich mehr Bewegung in Richtung Tier-, Arten und
Umweltschutz erwartet, gehen die deutschen Tierschützer/innen und
Jagdgegner/innen am Samstag, den 1. November in Berlin auf die Straße.

"Denn hier kann die Bundesregierung endlich mal wieder richtig "punkten"
bei allen Wählern, denen unsere Mitgeschöpfe am Herzen liegen", so
Kurt Eicher von der Initiative zur Abschaffung der Jagd.


Um 12 Uhr beginnt die Protestkundgebung am Adenauerplatz. Der
Demonstrationszug führt über den Kurfürstendamm bis vor die
Gedächtniskirche. Dort findet ab 13 Uhr die große Abschlusskundgebung
mit Vertretern vieler verschiedener Initiativen und Tierschutzvereine
statt.

Als Redner werden erwartet:

Birgit Unger, Bündnis Bayerischer Tierrechtsorganisationen
Dr. Eberhard Schneider, Präsident des VsK Vogelschutzkomitees
Kurt Eicher, Sprecher der Initiative zur Abschaffung der Jagd
Rainer Gaertner, Vorsitzender Tierversuchsgegner Bundesrepublik
Deutschland e.V.
Frank-Michael Malchow, stellvertretender Bundesvorsitzender der
Tierschutzpartei
Karin Hutter, animal public, Autorin ("Ein Reh hat Augen wie ein
16jähriges Mädchen")
Herbert Becker, Tierrechte TV
Hans-Jürgen Lutz, Präsident von TUN - Tier und Naturschutz
Jürgen Faulmann, österreichischer Tierrechtler
u.a.

V.i.S.d.P.

Birgit Unger, BBT Bündnis bayerischer Tierrechtsorganisationen,
Lessingstr. 31a, 85646 Anzing, Tel./Fax: 08121/1398, e-mail
unger@trbchemedica.de 

Kurt Eicher, Initiative zur Abschaffung der Jagd, Derfflingerstr. 2,
74080 Heilbronn, Tel. 07131/481263, Mobil 0175/1475083, e-mail: info@abschaffung-der-jagd.de 

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Jagd: Anmerkung zur NABU-PM betreffs BJG vom 18.09.03

Jagd: Anmerkung zur NABU-PM betreffs BJG vom 18.09.03
von Dr. Wolfgang Epple
Lichtenberg 62
A-4161 Ulrichsberg
Tel.:+43-7288-6450
wolfgang.epple@web.de


Die Pressemitteilung des NABU vom 18.09.03 ist ein weiteres Beispiel dafür,
wie schlecht im Zusammenhang mit Fragen der Jagd die Sache der Natur
(seit Jahren) im Präsidium dieses Verbandes aufgehoben ist. Wer die Jagd als
"naturnahe Landnutzung mit klaren Nachhaltigkeitskriterien" verstanden
wissen will, überantwortet für die immer düsterere (evolutive) Zukunft
der Wildtiere diese einer weiterhin schießwütigen winzigen Minderheit im
Volke, die in ganz Mittel- und Westeuropa (und zunehmend auch in den Osten
"exportierend") Krieg gegen die Schöpfung Gottes führt. Die floskelhafte

Leerformel von der "Nachhaltigkeit" wie auch immer gearteter Nutzungen
der uns anvertrauten Natur ist inzwischen inflationär in vieler Munde. Ja,
sie ist (naturschutz-)politisch ganz in Mode: Arten werden dadurch "geadelt",
daß sie Symbole für diese dubiose Umschreibung weiterer Unterwerfung der

Natur sein sollen. "Nachhaltigkeit" transportiert in Wirklichkeit fatal und
in kaum abgewandelter Form die Züge jenes "wise use"-Ansatzes (in seiner

Steigerung als Verlautbarung beispielsweise der rheinland-pfälzischen
Umweltministerin als "Paradigmenwechsel" des Natuschutzes: "Schutz durch

Nutzung" nachzulesen), der dieser Experten-Generation der
Naturschutzverbände den Zugang zu Erfordernissen wirklichen Schutzes
dessen, was wir als stumm um Schonung bittende Restnatur noch vorfinden,
offenbar nun endgültig verstellt. Aber so bleibt man wenigstens im Gespräch,
koste es auch den Verrat der Positionen, die eigentlich von Naturschutzverbänden
-
von wem denn sonst? - in dieser Gesellschaft eingenommen werden müßten.

Liest man im Entwurf (selbst) des "ökologischen" Jagdverbandes zur
Novelle des Bundesjagdgesetzes, so ist man schon gespannt, wie denn die
"nachhaltige Nutzung" von Steinmarder, Dachs oder Rebhuhn zukünftig aussehen wird.
Fehlt es an ökologischer Verbrämungsmöglichkeit für das sinnlose und ethisch
unverantwortliche Töten, hätte ich einen Vorschlag zu machen: Warum
nicht in Zukunft Dachs-Schinken, Steinmarder-Filet und Rebhuhn-Brüstchen in die
Regale der durch Frau Künast mit verlogenem "Biosiegel" aufgepeppten
Fleischtheken, dort Abteilung "Leckeres Überschüssiges aus Deutschen
Landen", gleich neben Reh-Ragout und Widschwein-Gulasch? Und auch das
Gezeter um hunderttausende sinnlos vernichtete Rabenvögel könnte endlich
ein Ende haben. Wie wär's? Bei McDonalds in Zukunft statt (oder neben)
"chicken-wings" knusprige "corvi-snacks" aus waidmännisch unter
ökologischer Erfordernis gemetzelten Elstern, Eichelhähern, Kolkraben, Dohlen und
Rabenkrähen (ach, die Saatkrähe hatte ich vergessen: die könnte speziell
die badische Gourmet-Küche bereichern). Auch die auf der Abschußliste
befindliche so schädliche Graugans (sie bastardiert schändlicherweise
mit Hausgänsen) könnte so unter dem Siegel jagdlicher und
naturschützerischer Nachhaltigkeits-Fortschritte entsorgt werden. Martins- und
Weihnachtsgänse zukünftig frisch von friesischen und Wesermarsch-Weiden.Für diese aus
der Sicht der Nachhaltigkeit völlig unbedenklichen, und nicht nur nach
Kalchreuter sehr schmackhaten Produkte könnte dann ein erweitertes
Gütesiegel von NABU und Jagdverbänden herhalten: statt dem fliegenden
Storch etwa eine geschrotet trudelnde Graugans ...

Ökologisches Waidmanns-Heil, viel gutes Gewissen und wise-use-happyness
wünscht Euer Wolfgang Epple

*  *  *

Autor Dr. Epple geht in seinem Buch "Rabenvögel, Göttervögel, Galgenvögel" ausführlich auf den
Themenkreis des ethisch unverantwortlichen und ökologisch sinnlosen Tötens von Wildtieren durch die Jäger ein.

(G. Braun Verlag, Karlsruhe, erhältlich in jeder Buchhandlung oder beim Verlag)

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»Peinlicher Bauchplatscher, der Tierleid nicht verhindert«

INITIATIVE ZUR ABSCHAFFUNG DER JAGD
KURT EICHER, BIOLOGE, STUDIENDIREKTOR DERFFLINGERSTR. 2 · 74080 HEILBRONN
TEL. 07131/48 12 63 · MOBIL 0175/1475083 · FAX 07131/20 49 864
WWW.ABSCHAFFUNG-DER-JAGD.DE

Stellungnahme zur Journalistenbereisung der Schorfheide durch den DNR am 18. 9. 03 und den entsprechenden
offiziellen Statements verschiedener Seiten zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes:

»Peinlicher Bauchplatscher, der Tierleid nicht verhindert«


Am 18. September 2003 lud der DNR (Deutscher Naturschutzring, ein Zusammenschluss der großen
Naturschutzverbände Deutschlands) mit Vertretern des Verbraucherschutzministeriums zu einer Bereisung des
»Schutzgebietes« Schorfheide, dem ehemaligen Jagdgebiet von Göring, Mielke und Honneker ein.
Das
»Künastministerium« muss sich von der Regierungsseite aus federführend um die Novellierung des
Bundesjagdgesetzes kümmern, da diese Veränderung ausdrücklich im Koalitionsvertrag von 2002 festgehalten
wurde und in diesen Zuständigkeitsbereich fällt. Schon bei den Beratungen im Vorfeld wurde deutlich, dass
hauptsächlich Jäger, die alle großen Naturschutzverbände durchsetzen (in der Verblendung, sie seien
Naturschützer), bei dieser Novellierung mitreden würden -und die Tier- und wirklichen Naturschützer/innen eher
in eine Zuschauerrolle gedrängt würden.


»Quod erat demonstrandum« - bei dieser Veranstaltung wurden weder neueste wissenschaftliche Daten
berücksichtigt, noch der Wunsch der Mehrheit unserer Bevölkerung.Die Jägerschaft (ob »öko« oder nicht) hat
die perfide Technik des Tarnens und Täuschens so in ihre Öffentlichkeitsarbeit integriert, dass die Wahrheit
kaum noch zu erkennen ist. Die von Tierschützer/innen/n und Jagdgegner/innen/n vorgebrachten
wissenschaftlichen Fakten werden auch nicht mehr beachtet, sondern man geht der Diskussion aus dem Weg,
indem man diese Tierfreunde (von Jägerseite aus) persönlich diffamiert, oft weit unterhalb der garantierten
Grundrechte unseres Landes. Ein weiteres Beispiel lieferte am Anfang dieses Jahres eine angeblich
repräsentative Befragung, die durch den Jagdschutzverband (die Namensgebung läßt die Intention bereits
erkennen) in Aufttrag gegeben wurde. Wobei sich allerdings dieser Jägerverein zu den genauen Fragestellungen
und den ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern in Schweigen hüllt und uns nur interpretierte Antworten präsentierte.
Aus diesen Umfrageergebnissen soll angeblich hervorgehen, dass die Mehrheit der Deutschen die Jagd befürworten würde. Diese seltsamen Fakten wurden aber sofort dem zuständigen Ministerium zugespielt, wobei diese Umfrage hier unreflektiert akzeptiert wurde, obwohl schon seit Jahren andere Zahlen vorliegen.

Eine wirklich seriöse und transparente Umfrage des Emnid-Forschungsinstituts vom Sept. 2003 (in Auftrag
gegeben vom Vogelschutzkomitee) brachte aber völlig andere Zahlen, die mit anderen glaubwürdigen Umfragen
der Vorjahre nahezu übereinstimmten. (Emnid-Umfrageergebnisse: siehe Anlage) 
Wie nicht anders zu erwarten war, brachte auch diese DNR-Veranstaltung keine signifikanten
Verbesserungsvorschläge für die ständig malträtierten Wildtiere und die verbliebene Restnatur. Der Gipfel der
Frechheit war die Behauptung, die Schorfheide würde unter völligem Schutz stehen, obwohl hier regelmäßig
gejagt wird.
An dieser Stelle wurde doch sehr schnell deutlich, dass die seltsamen Gedankengänge der
Jägerschaft bereits DNR- und Ministeriumsfunktionäre infiziert haben. 
»Naturschutz« durch Töten ist die gängige Jägermethode - selbstverursachte Ungleichgewichte sollen stabilisiert
und die eigene Existenzberechtigung mit Waffengewalt erhalten werden.

Der Sachverstand und der Überblick von Seiten des DNR und des Verbraucherschutzministeriums darf an dieser
Stelle angezeifelt werden, da Äußerungen zu Munitionsverboten, Selbstregulationsmechnaismen oder
Prädatorenfunktionen so laienhaft ausfielen, dass man an der Kompetenz der Veranstalter zweifeln musste. Doch
die Jägerschaft war mit dieser Veranstaltung sicher zufrieden, werden doch möglicherweise weder die
Gerichtsurteile des EUGH, noch die grundgesetzlich festgelegten Schutzbestimmungen für die Tiere in diese
Novellierung eingearbeitet. Was sich nach der Bundestagswahl im Herbst 2002 als Schraubensalto der
Jagdgesetzgebung anließ, verkommt zu einem veritablen Bauchplatscher, nur weil die Politker nicht den Mut
haben, des Volkes Willen vor das  Interesse einer gut betuchten aber schießenden Minderheit zu stellen.

Nur ein breiter öffentlicher Widerstand kann den Tieren in Wald und Flur noch helfen. Wenn jetzt bereits große
Tier- und Naturschutzverbände klein bei geben, haben die Tiere in unserer Natur verloren. Auch die grünen
Politiker müssten endlich ihre Grundpositionen wieder einnehmen, um der Natur zu helfen und nicht bei den
betuchten aber einflussreichen Tierkillern den Steigbügelhalter zu spielen.

Aus diesem Grunde müssen jetzt alle Tierschützer/-innen in gemeinsamen Aktionen den Willen des Volkes und
die Rettung unserer Restnatur einfordern.

Die nächste Demonstration für die Abschaffung der Jagd in Berlin findet am 6. Oktober 03 statt und beginnt um
12 Uhr am Adenauerplatz/Ecke Kurfürstendamm.

http://www.abschaffung-der-jagd.de/index.php*

Anhang: Repräsentative Umfrage zu Kernfragen der Jagdrechtsreform

Zur Festigung seiner Argumentation und Vorschläge zur Reform des Bundesjagdgesetzes hat das
Vogelschutz-Komitee repräsentative Umfrage durchführen lassen. Die Befragung von 1004 BundesbürgerInnen
(Abweichungsbreite der Ergebnisse +- 3%) wurde am 09. und 10. September 2003 durchgeführt.

Danach sind

1. für Verbot der Jagd auf Zugvögel: 81%
2. für Verbot der Jagd auf vom Aussterben bedrohte Arten: 96%
3. für Verbot der Jagd auf nicht ziehend und nicht bedrohte Vogelarten: 61%
4. für Verbot von Totschlagfallen, die nicht sicher töten: 77%
5. für Verbot von Lebendfallen, in den Tiere Schaden erleiden können: 73%
6. der Auffassung, dass Jagdausübung durch Hobbyjäger eher schlecht ist: 
78%
7. dafür, dass mindestens alle 3 Jahre eine Schießleistungsprüfung 
erfolgt: 86%
8. dafür, dass jeder Grundeigentümer selbst bestimmt ob auf seinem Grund
und Boden die Jagd ausgeübt wird und er nicht zwangsweise einer Jagd-
genossenschaft angehören muss: 65%

http://www.vogelschutz-komitee.de/html/jagdumfrage.html*

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Zweites Internationales Symposium »Natur ohne Jagd«

From: "H+E Finke" <E.Finke@t-online.de>

Zweites Internationales Symposium
»Natur ohne Jagd«
Fr., 1. August 2003, 10-21 Uhr
Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135
Hauptgebäude, Hörsaal 2013

Vorträge, Filmbeiträge, Diskussion

Es lädt ein:
Aktionsbündnis Natur ohne Jagd

Initiative zur Abschaffung der Jagd
Vogelschutzkomitee e.V.
Schweine Artenschutzunternehmen S.A.U.
TUN - Tier- und Naturschutz e.V.
Initiative jagdgefährdeter Haustiere

Programm:

10.00-10.15 Kurt Eicher, Initiative zur Abschaffung der Jagd:
Eröffnung

10.15-10.45 Prof. Dr. Carlo Consiglio, European Federation Against
Hunting:
Jagdliche Selektion und Auswirkungen auf die Tierwelt

10.45-11.15 Prof. Dr. Wallschläger, Ornitologe Universität Potsdam:
Unsinnige Jagd auf Rabenvögel

11.15-11.30 Filmbeitrag Prof. Hans-Heiner Bergmann, Ornitologe
Universität Osnabrück:
Gänsejagd - Ein notwendiges Übel?

11.30-12.00 Dr. Eberhard Schneider, Vogelschutzkomitee:
Wildschweine - unschuldige Jagdopfer

12.00-12.30 Dag Frommhold, Autor jagdkritischer Bücher:
Füchse im Fadenkreuz: Über Sinn und Unsinn der Fuchsjagd.

Mittagspause

13.30-14.00 Filmbeitrag: Flug in die Falle - Leimrutenjagd in Spanien

14.00-14.20 Hans-Jürgen Lutz, Präsident TUN - Tier- u. Naturschutz e.V.,
Gründer und Sprecher des Bündnisses Europäischer Tierschutz- und
Tierrechtsorganisationen:
Sofortstopp für Vogeljagd und Jagd - ein Methoden- und
Motivationsvergleich
Dia-Vortrag mit Live-Vorführung von Original-Jagdutensilien

14.20-14.40 Karin Hutter, Animal Public:
Schießtourismus - Abart einer blühenden Industrie

14.40-15.00 Filmbeitrag Dr. Hans U. Hertel:
Über Sinn und Unsinn des Jagens

15.00-15.30 Ina Lautenschläger, Tierärztin
Astrid Krämer, Initiative jagdgefährdeter Haustiere:
Haustiere als Jägeropfer

Kaffeepause

16.00-16.20 Heinz Stockmann, De Faunabescherming Holland:
Abschaffung der Jagd in Holland

16.20-16.40 Christian Peter, Anti-Jagd-Forum Schweiz:
Abschaffung der Jagd in der Schweiz

16.40-17.00 Kurt Eicher, Initiative zur Abschaffung der Jagd:
Konzepte für eine Natur ohne Jagd
> > >
17.00-17.30 Dr. Franz Alt, Journalist und TV-Moderator:
Lasst uns mit der Natur Frieden schließen!

Abendessen

19.00-21.00 Podiumsdiskussion unter der Leitung von Dr. Franz Alt:
Dr. Eberhart Schneider, Vogelschutzkomitee, Öffentlich bestellter und
vereidigter Forstsachverständiger, Fachgebiet: Jagdwesen
Dag Frommhold, Autor jagdkritischer Bücher
("Jägerlatein", "Das Anti-Jagd-Buch")

Kurt Eicher, Initiative zur Abschaffung der Jagd

Prof. Carlo Consiglio, European Federation against Hunting, Italien
Albert Hidding, De Faunabescherming, Holland
Ina Lautenschläger, Tierärztin
Hans-Jürgen Lutz, TUN - Tier- und Naturschutz e.V.

(Änderungen vorbehalten)

Viele Grüße,
Kurt Eicher

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NOAH`s sportliche Kampagne gegen Hobbyjagd

komplette Presseerklärung und die Motive unter www.noah.de/40 

NOAH`s sportliche Kampagne gegen Hobbyjagd. 

Pressemitteilung 13.05.03: Jäger verwechseln Mord mit Sport" 
In dieser Woche startet die neue Plakat- und Anzeigenkampagne der Kölner Tierschutzorganisation NOAHgegen Hobbyjagd - ehrenamtlich entworfen von der Hamburger Kreativagentur Jung von Matt. Ahnungslosen Kaninchen und Entlein werden darin von Eishockeyspielern mit Schlägern die Schädel zertrümmert, denn: "Jäger verwechseln Mord mit Sport", meint NOAH.

Die Kampagne wurde vom Art Directors Club bereits mit einem silbernen ADC-Award, dem Preis für kreative Werbung, ausgezeichnet. Aber auch beiNicht-Fachpublikum wird die Kampagne für Aufsehen sorgen.

Ergänzt wird die Kampagne durch Internet-Aktionen gegen Hobbyjagd, an denen sich jeder unter http://www.noah.de/58 beteiligen kann.

Die Argumente der Jagdlobby, mit der sie unermüdlich ihren sinnlosen Zeitvertreib zu rechtfertigen versucht, sind so alt wie falsch.
Von angewandtem Naturschutz ist da die Rede, als würden Fauna und Flora ohne die zärtliche Fürsorge bewaffneter Landschaftsgärtner aus dem Gleichgewicht geraten. Leider ist das genaue Gegenteil der Fall. Auch die Behauptung, Jagen sei lediglich sportlicher Ausdruck eines im Menschen tief sitzenden Untriebs, ist unhaltbar. "Uns ist kein Sport bekannt, dessen Ziel es ist, Leben auszulöschen", sagt Martin van de Loo, Vorsitzender der Tierschutzorganisation. NOAH
sieht das daher gar nicht sportlich und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die verherrlichende Selbstdarstellung der Jäger etwas zu entzerren. 

Die Kampagne soll die Öffentlichkeit über den wahren Beweggrund des Jägers aufklären, denn Jagen ist Lust am Töten und somit Mord.

Weiteres Ziel der Kampagne ist es die rotgrüne Koalition an ihr Wahlversprechen von 2002 zu erinnern, das Jagdrecht "unter Berücksichtigung einer naturnahen Waldbewirtschaftung und unter Tierschutzaspekten" zu novellieren, wie es im Koalitionsvertrag heisst.

NOAH bedankt sich bei dem Deutschen Tierhilfswerk, mit dessen freundlicher und vor allem finanzieller Unterstützung die Jagdkampagne (mit einer Auflage von bundesweit 4000 Plakaten sowie Anzeigenschaltungen in Zeitschriften wie Eishockeyworld und Reviersport) erst realisiert werden konnte.

NOAH ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt und verlegte im März 2003 seinen Vereinssitz von Bonn nach Köln. Die Tierschutzorganisation macht ausschließlich aufsehenerregende Medienkampagnen zum Thema Tierschutz, denn feste Überzeugung von NOAH ist: Revolutionen beginnen im Kopf.

Bei Rückfragen:
Martin van de Loo
NOAH - Menschen für Tiere e.V.
Hansemannstr. 43
50823 Köln
0221-5891187
noah.ev@web.de
-----
Quelle: noah.ev@web.de

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ANTI-JAGD-DEMO ANLÄSSLICH DES BUNDESJÄGERTAGES IN MÜNSTER

Betreff: [Fwd: Pressemeldung/Rundmail]
Datum: Mon, 19 May 2003 18:28:28 +0200
Von: Abschaffung der Jagd <info@abschaffung-der-jagd.de>
Antwort an: netzwerk@abschaffung.de
An: netzwerk@abschaffung.de

ANTI-JAGD-DEMO ANLÄSSLICH DES BUNDESJÄGERTAGES IN MÜNSTER

Mehrere Tierschutzgruppen haben anlässlich des Bundesjägertages am
Samstag, den 24. Mai, von 9-12 Uhr in Münster Demonstrationen für die
Abschaffung der Jagd angekündigt. Anti-Jagd-Demos wurden rund um den
Rathausplatz angemeldet sowie in der Windhorststraße/Ecke Hasewinkelgasse.
Es werden mehrere Hundert Tierschützerinnen und Tierschützer aus ganz
Deutschland erwartet.

Kurt Eicher, Sprecher der Initiative zur Abschaffung der Jagd, wandte
sich mit folgendem Brief an Bundesminister Otto Schily, der bei der
Kundgebung der Jäger auf dem Rathausplatz in Münster (10.30 - 12.00 Uhr)
als Redner erwartet wird:


Sehr geehrter Herr Bundesminister Schily,

aus der Presse entnehmen wir, dass Sie zum Bundesjägertag in Münster am
24. Mai erwartet werden und bei der Kundgebung auf dem Rathausplatz "Die
Jagd - kein Spielball der Politik" sprechen werden.
Wir Tierschützer und friedliebende Bürger dieses Landes hoffen sehr,
dass die Politik kein Spielball der Jägerschaft ist!

Als Sie, sehr geehrter Herr Schily, nach den Todesschüssen von Erfurt
die Verschärfung des Waffenrechts ankündigten, erlebten Sie eindrücklich
den Aufstand der Jägerschaft nach dem Motto: "Freie Waffen für freie
Bürger". Flugs wurde das "Forum Waffenrecht" aktiv und übte erfolgreich
Druck auf die Politik aus.
Liest man die Einträge in den Diskussionsforen der Jäger, kann einem
Angst und bange werden. Und uns Tierschützer und Jagdgegner erreichen
Woche für Woche Drohungen per Telefon oder e-mail - auch Waffengewalt
wird angedroht.
Die Jäger haben erreicht, dass für sie die Änderung des Waffenrechts
fast keine Folgen hatte - keine psychologischen Tests, keine
Altershöchstgrenze für Waffenträger (selbst 85jährige Greise dürfen noch
mit Gewehren unterwegs sein), keine Heraufsetzung des Alters für
Waffenträger auf 25 Jahre.
Und dies, obwohl der Amokschütze von Erfurt seine Waffe legal bei
Frankonia Jagd, einem Jägerausrüster, kaufte, obwohl Woche für Woche
Meldungen über "Jagdunfälle" und Gewalttaten mit Jägerwaffen durch die
Presse gehen: Jäger erschießen ihre Treiber, aber auch mal einen
Beerensammler "aus Versehen", Jäger erschießen im Beziehungsstreit die
Ehefrau.
Die neueste Meldung von heute: Ein Jäger erschießt auf dem Grundstück
der Familie Hölzel die Hauskatze, nachdem sein Jagdhund der Katze
bereits die Pfote abgerissen hat. Der kleine Sohn der Familie spielt nur
20 Meter davon entfernt und wäre um ein Haar selbst Opfer des Schützen
geworden. Als der Vater und Besitzer der Katze dazwischen geht, wird er
von dem Jäger tätlich angegriffen. Die elfjährige Tochter kommt hinzu,
sieht was passiert ist, und läuft schreiend unter Schock davon. (Südwest
Presse, 19.05.2003)

Sehr geehrter Herr Schily, wir erlauben uns, Ihnen hierzu unsere
umfangreiche Zusammenstellung von Meldungen über "Jagdunfälle" und
Straftaten mit Jägerwaffen zuzusenden (ohne Anspruch auf
Vollständigkeit). Diese dokumentiert nur die Gewalt, die Jäger auf
Menschen und bei den Menschen lebende Haustiere ausüben. Weit größer ist
die Gewalt gegen die wildlebenden Tiere in unseren Wäldern und Fluren:
Über 5 Millionen Tiere kommen jedes Jahr durch Jägerhand ums Leben. Über
die Hälfte der Rehe sind nach dem ersten Schuss nicht sofort tot,
sondern fliehen schwer verletzt und unter Todesangst - die sogenannte
"Nachsuche" - so sie überhaupt erfolgt - dauert oft Stunden oder Tage.
Und dies, obwohl Studien von Wissenschaftlern sowie Erfahrungen aus
europäischen jagdfreien Gebieten (z.B. Naturparks in Italien, Kanton
Genf in der Schweiz) beweisen, dass sich die Natur ohne Jäger viel
besser reguliert und es keinesfalls zu einer Überbevölkerung von Tieren
kommt - auch der Wald wird nicht von den Wildtieren aufgefressen (im
Waldschadenbericht der Bundesregierung tauchen die Tiere nicht einmal
auf), sondern kann sich ganz im Gegenteil erholen und natürlich
verjüngen, wie Studien aus dem schweizerischen Nationalpark deutlich
machen.

Aus diesem Grund fordern wir die Ankündigung der Bundesregierung ein,
das Jagdrecht drastisch zu novellieren, so wie es im Koalitionsvertrag
von SPD und Bündnis 90/GRÜNE festgeschrieben ist: "Die Aufnahme des
Tierschutzes als Staatsziel in das Grundgesetz war ein wesentlicher
Schritt hin zu einem würdigen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen." Und:
"Wir werden das Jagdrecht unter Berücksichtigung einer naturnahen
Waldbewirtschaftung und unter Tierschutzaspekten novellieren."

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen werden wir und viele weitere
Tierschutzgruppen anlässlich des Bundesjägertages in Münster am 24. Mai
parallel zu der Kundgebung auf dem Rathausplatz gegen die Jagd und für
Tierschutz und Frieden in unserem Land demonstrieren. Voraussichtlicher
Veranstaltungsort unserer Gegendemo wird die Windhorststraße in der
Innenstadt sein. Und am Samstag, den 5. Juni findet bereits zum 21. Mal
in Folge unsere bundesweite Anti-Jagd-Demo mit mehreren hundert
Teilnehmern auf dem Kurfürstendamm in Berlin statt.

Sehr geehrter Herr Schily, tragen Sie den Fakten und dem Willen der
Bevölkerungsmehrheit Rechnung und nicht der Jägerlobby!


Mit freundlichen Grüßen,
Kurt Eicher

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Novellierung des Bundesjagdgesetzes angemahnt

From: "Boris Bürgel" <bobo@hirnriss.in-berlin.de>
To: "Tierinfo" <tierinfo@gmx.de>
Sent: Saturday, April 26, 2003 10:21 PM
Subject: 20. Anti-Jagd-Demo

INITIATIVE ZUR ABSCHAFFUNG DER JAGD
KURT EICHER, BIOLOGE, STUDIENDIREKTOR DERFFLINGERSTR. 2 · 74080 HEILBRONN
TEL./FAX 07131/48 12 63 · WWW.ABSCHAFFUNG-DER-JAGD.DE

Novellierung des Bundesjagdgesetzes angemahnt

Zum 20. Mal Anti-Jagd-Demo in Berlin

Jubiläum in Berlin: Zum 20. Mal in Folge werden am kommenden Samstag 
mehrere Hundert Tierschützer aus ganz Deutschland auf dem Berliner 
Kurfürstendamm für die Abschaffung der Jagd demonstrieren. Von der 
zuständigen Ministerin Renate Künast wird die längst fällige 
Novellierung des Bundesjagdgesetzes unter Tierschutzaspekten 
eingefordert, die in der Koalitionsvereinbarung der Regierung 
festgeschrieben wurde.
»Seit vielen Monaten machen viele Natur- und Tierschutzverbände, 
Vereine, Initiativen und Fachleute hierzu konstruktive Vorschläge«, 
erklärt der Biologe Kurt Eicher, dessen Initiative zur Abschaffung der 
Jagd mit dem »Berliner Manifest« ebenfalls einen Diskussionsbeitrag 
geleistet hat. »Die Mehrheit der Deutschen kann nicht verstehen, wie das 
Töten wildlebender Tiere als Freizeitsport mit der Verankerung des 
Tierschutzes in der Verfassung vereinbar sein soll. Wir leben im 21. 
Jahrhundert! Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen seit langem, dass 
Tiere Angst, Panik und Schmerz empfinden - und dass die Natur sich 
selbst viel besser regulieren kann, wenn man sie nur ließe.«

Auch immer mehr Menschen, deren Haustier, ob Hund, Katze, Kaninchen oder 
Pferd von einem Jäger erschossen wurde, halten nicht länger still, 
erstatten Anzeige und wenden sich an Presse und Fernsehen. Und es gibt 
erste Grundstückseigentümer, die das Verbot der Jagd auf ihrem Grund und 
Boden gerichtlich einklagen. Der Europäische Gerichtshof für 
Menschenrechte hatte bereits im April 1999 die Zwangszuordnung von 
Grundeigentum zu einer Jagdgenossenschaft (wie sie auch in Deutschland 
gehandhabt wird) für menschenrechtswidrig und damit für strafbar 
erklärt. Deswegen müsste in allen Unterzeichnerstaaten der Europäischen 
Menschenrechtskonvention also auch in Deutschland jeder Grundeigentümer 
das Recht habe selbst zu entscheiden, ob er die Jagd auf seinen Flächen 
erlauben oder verbieten will.
Die Jägerschaft hat längst gemerkt, dass es für ihr blutiges Hobby »5 
von 12« geschlagen hat - und da sie in allen Gremien bis hinein ins 
Verbraucherschutzministerium vertreten ist, wird die Änderung des 
Bundesjagdgesetzes mit entsprechender Stimmungsmache zu verhindern versucht.
»Die Aufgabe aller Tier- und Naturschützer ist es, diese wichtige 
Weichenstellung konstruktiv und mit starkem öffentlichen Druck zu 
begleiten und einzufordern.«, so Eicher weiter. Das Bundesland Berlin 
hat im vergangenen Monat mit dem Verbot der Fallenjagd die 
Tierschutzwende bereits eingeleitet.

Der 20. Protestmarsch für die Abschaffung der Jagd beginnt am 3. Mai um 
12 Uhr am Adenauerplatz und führt über den Kurfürstendamm. Von 13-14 Uhr 
findet vor der Gedächtniskirche eine große Abschlusskundgebung statt.
Als Redner werden u.a. erwartet: Kurt Eicher (Initiative zur Abschaffung 
der Jagd), Karin Hutter (Animal Public), Dr. Eberhard Schneider 
(Vogelschutzkomitee), Hans-Jürgen Lutz (TUN - Tier- und Naturschutz 
e.V.), Frank-Michael Malchow (Stellvertretender Bundesvorsitzender der 
Tierschutzpartei) und Herbert Becker (Tierrechte TV).

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Berlin ist erstes Bundesland ohne tierquälerische Totschlagfallen 

Fallenverbot in Berlin 
PRESSEERKLÄRUNG
NR. 167 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin
Datum: 12. April 2003

Berlin ist erstes Bundesland ohne tierquälerische Totschlagfallen 
Claudia Hämmerling, tierschutzpolitische Sprecherin, erklärt:

Seit Donnerstag ist die Verwendung von so genannten Totschlagfallen in Berlin verboten. Im Parlament wurde ein entsprechender Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Änderung des Berliner Jagdgesetzes verabschiedet. Bis dahin war der archaische Fang mit diesen Fallen, in denen die Tiere durch das Zusammenschlagen von Stahlbügeln zerquetscht wurden, erlaubt. Dabei ist
die Bezeichnung Totschlagfallen irreführend, weil Tiere nicht zwangsläufig sofort getötet werden. Häufig quälen sich die Tiere stundenlang oder es werden Gliedmaßen eingequetscht, die sich die Tiere abbeißen, um zu entkommen. Manchmal gelangen aber auch Haustiere, wie Hunde und Katzen in diese Fallen. 

Jährlich wurden in den Jagdbezirken Berlins 180 Füchse, 15 Steinmarder, 10 Marderhunde und 10 Waschbären erlegt. Innerhalb der Wohngebiete werden jährlich 30-50 Füchse und 20 Steinmarder, Marderhunde und Waschbären mit Lebendfallen gefangen.

Ab sofort ist die Jagd dieser Tiere, wenn sie aus Seuchenschutz- oder anderen Gründen nötig wird, nur noch auf Antrag und nur noch mit Lebendfallen zulässig.

Dieser Schritt war mit der Einführung des Tierschutzes ins Grundgesetz überfällig. Wir erwarten, dass andere Bundesländer Berlin folgen.


Claudia Hämmerling
Sprecherin für Stadtentwicklung
und Verbraucherschutz
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Abgeordnetenhaus
Niederkirchnerstr. 5
D-10111 Berlin
fon: (030) 2325 2428
fax: (030) 2325 2409
www.gruene-fraktion-berlin.de 

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Jaja... Hege und Pflege: Deutsche Jagdtouristen gefährden Grizzlybären

Presseinfo zur ITB: Deutsche Jagdtouristen gefährden Grizzlybären 
Datum: 06.03.03 10:17:47 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit 
Von: mail@prowildlife.de 
Gemeinsame PRESSEINFORMATION von

Undine Kurth, Tourismus- und Naturschutzpolitische Sprecherin von Bündnis
90/Die Grünen und
Pro Wildlife e.V.
-------------------------------------------------

ITB 2003: Deutsche Jagdtouristen gefährden Grizzlybären

Blutige Trophäenjagd im Traumreiseland Kanada - Jährlich fallen Hunderte
Braunbären in British Columbia Jagdtouristen zum Opfer - Deutsche Jäger
halten Spitzenposition

Berlin / München, den 6. März 2003: Kanadas Image als Naturparadies
bröckelt: In British Columbia (B.C.) werden jährlich hunderte der bedrohten
Grizzlys von Hobbyjägern erlegt. Zum Auftakt der morgen beginnenden ITB
verweisen die Tourismus- und Naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen im
Bundestag, Undine Kurth, und die Münchner Artenschutzorganisation PRO
WILDLIFE auf die traurige Spitzenposition deutscher Jagdtouristen hierbei:
"Die offiziell genehmigten Jagdquoten in B.C. sind ökologisch hoch
bedenklich und werden zudem nicht eingehalten. Deutsche sind die
zweitaktivsten Bärentöter in B.C.", betont Kurth. Die PRO WILDLIFE-Expertin
Daniela Freyer ergänzt: "Die EU hatte deshalb im November 2001 ein
Importverbot für Grizzly-Jagdtrophäen aus B.C. verhängt, dieses aber auf
Druck der kanadischen Jagdlobby im April 2002 wieder zurückgenommen." Die
Grünen-Politikerin und PRO WILDLIFE fordern die EU-Kommission auf, erneut
ein Importverbot für die Grizzly-Trophäen zu beschließen und somit zum
Erhalt der bedrohten Tiere beizutragen. Die Zeit drängt, denn Anfang April
beginnt die nächste Saison der Frühjahrs-Bärenjagd.

Kanadas Tourismusbranche lebt vom Image der nahezu unberührten Natur, die
Urlauber aus aller Welt genießen möchten. Etwa 350.000 Deutsche besuchen das
Land jährlich. Einige von ihnen sind allerdings eher darauf aus, Jagd auf
Kanadas größtes Landsäugetier, den Grizzlybären, zu machen. "Zwar zahlen
betuchte Hobbyjäger rund 10.000 US Dollar für den Abschuss eines imposanten
Grizzlys, doch nimmt die Provinzregierung in B.C. hierdurch deutlich weniger
Geld ein als durch Touristen, die kommen, um lebende Bären zu beobachten,
so Undine Kurth, Tourismus- und Naturschutzexpertin von Bündnis 90/Die
Grünen.

Über 12.000 Grizzlys gab die BC-Provinzregierung in den letzten 36 Jahren
zum Abschuss frei - ein Aderlass, den die Bestände nach Expertenmeinung
nicht verkraften können. In einem Großteil seines ursprünglichen
Verbreitungsgebietes in Nordamerikas ist der Grizzly bereits ausgerottet.
"Auch in Kanada schrumpft sein Lebensraum unaufhörlich - und die
Trophäenjagd verschlimmert die Situation", erläutert PRO WILDLIFE Sprecherin
Freyer. Sie fordert die Bundesregierung auf, ihr bisheriges Engagement für
den Grizzly weiterzuführen und sich auf EU-Ebene erneut für ein Importverbot
stark zu machen. Die nordamerikanischen Braunbären sind nach EU-Recht zwar
streng geschützt, doch für Trophäen sind Ausnahmen möglich. "Falls sich die
EU nicht zu strengen Schutzmaßnahmen durchringen kann, haben die deutschen
Behörden immer noch die Möglichkeit, Importanträge von hiesigen Hobbyjägern
abzulehnen", betont Freyer.

In der Vergangenheit hatte die B.C. Provinzregierung die
Grizzly-Bestandszahlen manipuliert und kritische Studien unterschlagen, um
auch weiterhin überhöhte Jagdquoten zu rechtfertigen. Ein im Januar 2001
beschlossenes temporäres Jagdverbot wurde nur wenige Monate später von der
Nachfolgeregierung wieder aufgehoben. Eine neue Bestandsstudie wird seit
Ende letzten Jahres erwartet, doch erneut wird die Veröffentlichung der
Ergebnisse verzögert. Die Grünen-Politikerin Kurth und PRO WILDLIFE fordern
die Provinzregierung von B.C. auf, das Jagdverbot von 2001 wieder in Kraft
zu setzen, um dem ökologischen Vorsorgeprinzip gerecht zu werden.

Die Trophäenjagd ist aus ökologischer Sicht äußerst fragwürdig: Sie zielt
auf die stärksten, erfahrensten und für die Arterhaltung somit besonders
wichtigen Tiere ab und steht damit im krassen Gegensatz zu den
Selektionsmechanismen der Natur, die kranke und schwache Tiere tötet. Wird
dann noch, wie im Falle der Grizzlys, eine Jagdlizenz häufig für mehr als
ein Tier benutzt, z.B. weil die erlegte Trophäe nicht kapital genug
erscheint, sind die Auswirkungen auf das Überleben der Art besonders fatal.

Für Rückfragen:

Pro Wildlife e.V.
Graefelfinger Str. 65
D - 81375 Muenchen

email: mail@prowildlife.de 
Internet: www.prowildlife.de
phone: +49 (0)89 81299-507
fax: +49 (0)89 81299-706

Undine Kurth
Bündnis 90/Die Grünen
Deutscher Bundestag
10117 Berlin

Tel.: 030-227-75223
Fax: 030-227-76506
undine.kurth@bundestag.de 

...Aber die Jäger sind ja nur Naturschützer und ganz darauf bedacht, alles zu erhalten, was ohne sie gar nicht möglich wäre, nicht wahr?

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Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt

Stoppt den Krieg und schafft die Jagd ab
Zum 18. Mal Anti-Jagd-Demo in Berlin

Zum 18. Mal in Folge werden am kommenden Samstag wieder mehrere hundert Jagdgegner und Tierschützer
aus ganz Deutschland zur Anti-Jagd-Demo in der Bundeshauptstadt erwartet. Der Protestmarsch beginnt um
12 Uhr am Adenauerplatz, führt über den Kurfürstendamm und endet mit einer großen Abschlusskundgebung
vor der Gedächtniskirche. Die Botschaft der Demonstranten ist klar und eindeutig: "Frieden ist unteilbar!
Schießt weder auf Menschen, noch auf Tiere. Stoppt den Krieg und schafft die Jagd ab."

Schon der berühmte Dichter Leo Tolstoi hat bekanntermaßen gesagt: "Vom Tiermord zum Menschenmord
ist nur ein Schritt." Kurt Eicher, Sprecher der Initiative zur Abschaffung der Jagd erklärt: "Unsere
Regierung setzt sich gegen den Krieg ein. Das ist richtig so. Unsere Regierung hat weiterhin in ihrer
Koalitionsvereinbarung angekündigt, das Bundesjagdgesetz unter dem Aspekt des Tierschutzes in dieser
Legislaturperiode zu reformieren." Jagd und Tierschutz würden jedoch einander ausschließen. Viele Tiere
würden lediglich angeschossen und schwer verwundet, bis zum tödlichen Schuss vergingen oft Stunden oder
gar Tage - wenn das Tier vom Jäger überhaupt gefunden wird. Fallen bereiteten Füchsen und Mardern, aber
auch Hauskatzen einen elenden Todeskampf. Die Jagd lebe vor allem von der Lust der Jäger am Töten, der
Lust am Beute machen, bequem und feige von Hochständen herunter und aus dem Hinterhalt. "Wie können
wir mit dem Finger auf das Kriegsgerassel weisen, wenn wir die Schwächsten in unserem eigenen Land - die
Tiere - dermaßen terrorisieren? Es gibt keine Rechtfertigung mehr, dass wir den blutigen Krieg gegen
unsere Mitgeschöpfe in Wald und Flur fortsetzen."

Die Tierschützer und Jagdgegner wollen Verbraucherschutzministerin Renate Künast, in deren Ressort die
Änderung des Jagdrechts fällt, Mut machen, ihre Vorhaben für mehr Tierschutz engagiert umzusetzen. Die
Ministerin kann dabei die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich wissen: Umfragen zufolge sprechen sich
über zwei Drittel der Deutschen für die Abschaffung der Jagd aus. Waren es 1996 noch 71%, die die Jagd
ablehnten (Meinungsforschungsinstitut GEWIS in HÖRZU 37/1996), sprachen sich im Sommer 2002 bereits
80% für die Abschaffung der Jagd auf wildlebende Tiere als Freizeitsport bzw. für die generelle Abschaffung
der Jagd aus (GEWIS, 29.07.2002).

Im Anschluss an die Anti-Jagd-Demo sind alle Jagdgegner eingeladen, sich den Protesten gegen den
Pelzhandel anzuschließen. Die Veranstalter der Berliner Anti-Pelz-Demos freuen sich, wenn möglichst viele
Jagdgegner nach der Abschlusskundgebung um 14 Uhr in die Tauenzienstraße vor Peek & Cloppenburg
kommen (Verlängerung des Kudamms - nur etwa 200 Meter von der Gedächtniskirche entfernt). Dort wird
bis etwa 16.30 Uhr demonstriert.
info@abschaffung.de ist der infodienst von
http://www.Abschaffung-der-Jagd.de

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BRD/Fuchs: Pro-Jagd-Propaganda einer Zeitung


http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?p...id=994406280271
*

Der Artikel ist nicht mehr einzusehen.

Anm. CANIS: Das Massaker als "Dienst an der Natur" hochzujubeln ist Teil
systematischer Tatsachenverdrehung durch die Jägerschaft. Hinzu kommt, daß
bei verstärktem Jagddruck auch mehr Fuchsfähen Nachwuchs gebären, was also
zu einem zusätzlichen Anstieg der Population führt; eine Tatsache, die seit
Jahren jedem seriösen Wildbiologen bekannt ist. Wer mehr Wissenswertes über
Füchse erfahren möchte: www.fuechse.info
*
Schreiben Sie bitte E-Mail-Proteste an die Zeitung: online@ksta.de

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Elefantenjagd - «Außerdem kriegen die Schwarzen das Fleisch»

Aus Fellbeisser:

Quelle*
 

Elefantenjagd - «Außerdem kriegen die Schwarzen das Fleisch»
von Volker am

Jagd-Messe in Ulm
«Alles für des Waidmanns Heil»

Freundliche - weil ausgestopfte - Löwen: Auch das gibt es auf der Jagd- und Fischereimesse, die gestern in der
Friedrichsau eröffnet wurde. Ein Mann, ein Hirsch, ein Gewehr - mehr braucht es nicht zur Jagd? Gefehlt! Auf der gestern
in der Friedrichsau eröffneten "8. Jagd- und Fischerei Messe" präsentieren 400 Anbieter tausend Dinge, die das Leben auf
freier Wildbahn schöner machen. Die Hundesignalweste etwa darf demnach in modernen Waidmannskreisen ebenso
wenig fehlen wie der Hochsitz "Mönchswald" mit offener Kanzel. Nach getaner Arbeit schlüpft der modische Jäger in die
Jacke "Wilderer". Die ist "ein Hingucker aus Wildbockleder", wie Ecky Schellerer, Chef der Firma "Skandal-Trachten",
findet. Den passenden "Skandal"-Mantel gibt es schon für 550 Euro.

Wer tief in die Tasche greifen mag, kann einen Jagdausflug buchen. Einen Elefanten in Simbabwe zu erschießen, kostet
rund 60.000 Euro, inklusive Vollpension und Trophäenbehandlung. "Wir helfen Afrika", sagt Manfred Lochbühler aus
Laupheim, dessen Kontaktbüro solche Reisen vermittelt. 80 Prozent der Trophäen-Preise (bei Elefanten bis zu 14.000
Euro) kämen der Bevölkerung zu gute. "Außerdem kriegen die Schwarzen das Fleisch."

Auch musikalisch war und ist viel geboten. Zum Auftakt spielte das Ulmer Jagdhornbläsercorps, an einem Verkaufsstand
in der Eingangshalle gab es neben der Reichkriegsflagge auch Klänge aus der Konserve, etwa die CD "Musik der
Waffen-SS".

(Quelle: TSTR-INFO vom 21.02.2003; 11:58 Uhr)

"der fellbeißer" vom 21.02.2003



Dazu mein Kommentar:

Es ist schon sagenhaft, was sich die Herren Jäger alles herausnehmen können. Selbst artgeschützte Tiere wie Löwen können sie  ausstellen, um weitere gierig auf das Abschlachten dieser Tiere zu machen, während anderswo eine derartige Trophäe 
beschlagnahmt und vernichtet wird, nur weil die nötigen, blutverschmierten CITES - Papiere fehlten.
Wie das glorreiche Jagen letztendlich aussieht, können Sie hier erfahren:

http://www.tigerfreund.de/2/tot_oder_lebend.htm * 

http://de.dir.groups.yahoo.com/group/tierrechts-news/message/2494*

Und damit nicht genug. Trotz Artensterben wurden die Abschussquoten bei der letzten sogenannten Artenschutzkonferenz, die 
selbstverständlich mehr oder weniger von den reichen Industrienationen beherrscht wird, noch einmal kräftig nach oben 
geschraubt. bspw. Leoparden von 500 auf 1000 Stück.

Ja die Jacke "Wilderer" passt wirklich gut zu diesen Gesellen.
Es ist nämlich nichts anderes als erkaufte, "legalisierte" Wilderei, die dort betrieben wird.
Wie soll ein armer Schlucker in einem Entwicklungsland begreifen, daß er nicht das machen darf, was sich die Reichen 
Kolonialherren, die dazu noch in ihr Land einfallen, mit viel Kohle einfach herausnehmen?
Solange das nicht aufhört, wird auch das Wildern eine Selbstverständlichkeit bleiben, zumal wir es praktisch gesehen eh nur mit Wilderern zu tun haben.

Soso. "Außerdem kriegen die Schwarzen das Fleisch..." - Während sich die weißen Schmarotzer das viele Geld und die 
Trophäen unter den Nagel reißen. Kein Wunder, daß die Entwicklungsländer immer Entwicklungsländer bleiben. Die weiße 
Herrenrasse wird schon dafür sorgen! "Sieg Waidmanns Heil!"

MfG. Helmut Rentsch

Übrigens: das "bis zu 14.000 Euro" vergessen Sie am besten gleich wieder. Sie bekommen auch nicht alle einen Sechser im Lotto! 

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Feuer frei» auf Tauben wegen 12 kg Nasskot im Jahr

aus:-
Fellbeißer
+++ «Feuer frei» auf Tauben wegen 12 kg Nasskot im Jahr 

KOMMENTAR 

12 kg Nasskot pro Taube und Jahr, so angeblich wissenschaftlichen Untersuchungen, sind den Jägern ein Dorn im Auge. Ganze Hundertschaften der Waidmänner rücken zur Schießerei aus, um der unerwünschten Scheißerei ein Ende zu bereiten. So zum Beispiel am letzten Samstag auf Einladung des Hegerings Werl, um in den Revieren und selbst auf den heimischen Friedhöfen Tauben und Rabenvögel zu bekämpfen. Eine gute Gelegenheit auch, Jungjägern die Möglichkeit zu bieten, einmal in anderen Revieren zu jagen. Dazu scheinen sich Friedhöfe offenbar ganz besonders zu eignen. Und ein Totenacker passt ja auch in der Tat trefflich zum jagdlichen Geschehen. Nur - zum „Verblasen“ der Strecke dürfte er wohl nicht der rechte Ort sein. Wegen Störung
der Totenruhe. 

Doch das Salpetersäure enthaltende und daher sehr aggressive Urin-Kot-Gemisch der „Ratten der Lüfte“ scheint selbst den Jägern ein zu dürftiger Grund zu sein, das Feuer zu eröffnen. Entleeren müssen sich schließlich auch Waidmänner von Zeit zu Zeit. Aber sollte man sie deshalb gleich erschießen? Und alles „platt“ zu machen, was Schad- und Giftstoffe ausscheidet bzw. ausstößt, das ginge ja wohl auch nicht. Wie kämen sonst die Jäger in ihr Revier? Zu Fuß etwa? Und wer verursacht wohl mehr "Bauschäden durch Steinzerfall“ (Volker Sandfort, Sprecher des Hegerings Lippstadt) - Tauben oder Autos, Industrie etc.? "Allein im letzten Jahr wurden im Kreis Soest Schäden in Höhe von rund 250.000 Euro registriert“, beklagt Hegeringssprecher Sandfort den nach Jägermeinung unhaltbaren Zustand. Doch wenn nach dem Verursacherprinzip jeder „zur Strecke“ gebracht würde … man muss den Gedanken nicht weiter spinnen? Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand (siehe oben). 

Und welch dürftige Abschussbegründung liefern erst Passanten, die schon einmal in die "Schusslinie" einer abkotenden Taube geraten sind? Auch Stadtbewohner, die sich über das morgendliche, „nervtötende“ Gegurre beklagen, und sich - besonders im
Sommer - durch üble Gerüche belästigt fühlen, liefern kein Mord- und Totschlagargument. 

Aber Jäger sind findige Zeitgenossen - auch ohne Schweißhunde. Wenn Tauben - folglich auch Ringeltauben - „Kulturfolger“ wären, wäre der Argumentationsnotstand behoben. Denn Tiere, die gleich scharenweise die Landwirtschaft heimsuchen und
besonders auf Gemüse- und Rapsfeldern, an Wirsing, Rotkohl, Kohlrabi, Blumenkohl, Chinakohl, Grünkohl, Brokkoli und Salaten, aber auch an den Wintergetreide-Saaten erhebliche „Schäden“ anrichten, stellen ja nun wirklich eine echte Bedrohung dar und
sind demzufolge radikal zu dezimieren. Wie sagte Brecht doch? Das Fressen kommt vor der Moral. 

Hat der Mensch eine größere Fress- und Scheißberechtigung als die Taube? Und selbst wenn, darf er daraus eine Schießberechtigung ableiten? Die Antworten auf diese Fragen würden gewiss auch Kormorane, Hasen, Füchse, Wildschweine, Rehe und andere Mitgeschöpfe brennend interessieren. Vielleicht irgendwann auch die Jäger? 

Ach ja, da wäre vielleicht noch ein kleiner Nachtrag angebracht: 
Die Tauben können zwar nach einem Jagdtag nicht mehr bei einem deftigen Essen und kühlen Getränken den Tag ausklingen lassen und Erfahrungen austauschen. Auch der „Genuss“ des „Verblasens“ ist ihnen wegen vorzeitigen Ablebens verwehrt. Und für
das „Jägerlatein“ alkoholisierter Waidmänner hätten sie wahrscheinlich erst recht kein Verständnis. 
Verständnisvoller zeigte sich dagegen der hier beispielhaft für die Zunft genannte Hegering Werl, der für die sichere Fahrtmöglichkeit nach Hause eigens einen kostenlosen Fahrdienst organisierte. 

© „der fellbeißer“ (Volker Wöhl) vom 21.02.2003 

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Steht die Jagd auf der Abschussliste?

Ein interessanter Artikel, der auch zeigt, dass die "Grünen" in "Ökologie und Tierschutz" Nachholbedarf haben - siehe u. a. "Verbisschäden"

Hier gehts zum Artikel 

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Zur Diskussion um Jagd und Jäger



Kölner Stadtanzeiger, 13.01.:

LESERBRIEFE

Hochgespielt 

Zur Diskussion um Jagd und Jäger: 

Es ist schon erstaunlich, was der Jägerschaft alles einfällt, um ihre Aktivitäten zu rechtfertigen. Diesmal ist es
der Fuchsbandwurm. Bauern, Wanderer, Waldarbeiter und Jogger werden viel eher vom Blitz erschlagen als vom
Fuchsbandwurm infiziert. Ich hole mir in jedem Jahr große Mengen Himbeeren, Brombeeren, Schlehen,
Hagebutten, Pilze und andere Köstlichkeiten aus dem Wald, ohne Folgen für meine Gesundheit. Wären Felder
und Wälder nicht vergiftet und leer geschossen, würden Füchse und Marder den Fresstrieb in der Natur stillen
und nicht in Dörfern und Städten einfallen. Hasen, Kaninchen, junge Rehe, aber auch Fasane, Rebhühner und
andere Bodenbrüter sowie kranke, angeschossene und tote Tiere standen früher auf dem Ernährungsplan von
Füchsen. Nicht von ungefähr war der Fuchs der Polizist des Waldes. Ungeachtet dieser Tatsache war der übrige
Niederwildbestand nicht gefährdet. Zudem stammt die Zahl 20-prozentiger Befall von Fuchsbandwurm aus
Kreisen der Jägerschaft. Diese hochgespielte Gefahr und die angebliche Schuld des Fuchses am Aussterben von
Hasen und anderen Tierarten veranlassen die Jäger zur Ausrottung des Fuchses. 
Hecken, Sträucher und Dickicht wurden und werden auch heute noch rücksichtslos entfernt (von Grundbesitzern,
Forstbehörden und Kommunen). Auf einer Strecke von ungefähr 300 Metern traf ich kürzlich auf vier Hochsitze,
zwei Futterkrippen und einen Wildacker. Mit den beiden letztgenannten Einrichtungen verhindert man die
natürliche Auslese. Es besteht in unseren Regionen bei überwiegend milden und schneearmen Wintern kein
Bedarf an Wildfütterung. 
Eine Bambi-Romantik wäre immer noch besser als eine Schieß- und Tötungsromantik. Menschliche Eingriffe in
früheren Zeiten hatten bei einer dünnen Besiedlung der Landschaft nicht die verheerenden Auswirkungen wie
heute. Entbuschen, Flurbereinigen, Durchforsten beeinträchtigen immer das natürliche Gleichgewicht. 
Hans R. Stöcker Overath 

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Leserbrief - Erinnerung an den Schuss noch lebendig

zum Artikel:

„ Erinnerung an den Schuss noch lebendig“

in der Stuttgarter Zeitung, vom 25.01.2003


Die Aussage: „Die Notwendigkeit der Jagd ist unbestritten“, zeigt nur, wie wenig sich Jäger mit ethisch moralischen Fragen,
wie auch mit Tierbeobachtungen, ohne den Wunsch „hegend“, also tötend, einzugreifen, in aller gebotenen Tiefe, auseinander
gesetzt haben. Öffentliche Jagdkritik wird von den Medien kaum unterstützt. Während Jäger und Förster vielfach Gelegenheit
erhalten, ihre Erlebnisse, z.B. wie hier, in romantisch verklärter Erinnerung an den „ersten Schuss“, und ihre einfache
Weltsicht, der Öffentlichkeit zu präsentieren, genießen Jagdkritiker kaum Möglichkeiten, ihre Sichtweise darzustellen. Wenn
überhaupt – dann erscheinen ab und zu Leserbriefe, die i.a. nur wesentlich verkürzt, Abdruck finden. Theodor Heuss ist kaum
bekannt als Jagdkritiker. Von ihm stammt der Satz: „Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit“. Das bringt
die Grausamkeit, die Rohheit gegenüber unseren Mitgeschöpfen, das legale Ausleben und Genießen unserer aggressiven
menschlichen Schattenseite und die Bewertung der Jäger in radikaler Weise zum Ausdruck. Die 340Tausend JägerInnen in
Deutschland und ihre Vernetzung in Politik, Wirtschaft und Geld, bilden auch eine mächtige Lobby. 

Ihrem kriegerisch herrschaftlichen Auftreten „Hier bin ich der Herr“, gebildet mit „ein-seitigem“ Fachwissen: „Nur meine
Meinung zählt!“, bin ich oft begegnet. Und wenn man alles besser weiß, muss man sein Tun auch nicht in Frage stellen. Mit
den realen Machtmöglichkeiten („Uniformen“ und Waffenbesitz), der Ausübung von gesetzlich legitimierter Gewalt
(Waffengebrauch zum Töten) und dazu noch scheinbar objektiv messbaren wissenschaftlichem Hintergrund
(www.weiß-alles-besser.de) fühlen sich die Jäger von vorneherein stark und versuchen die Jagd-Kritiker als „nicht kompetent“
und „unwissend“ abzuqualifizieren. Aber diese Verbindung aus Überheblichkeit und zunächst manch inhaltlich ganz plausibel
erscheinenden Tatsachen, deckt nicht nur menschliche, sondern letztendlich auch inhaltliche Schwächen auf. 

Das „asterixähnliche Ansitzen“, also Lauern, und das Erschießen der „Feinde“ (des Waldes), erinnert eher an steinzeitliche
Denk- und Handlungsmuster und nicht an menschlich wünschenswerte Entwicklungsprozesse. Dieses Schrecken, Angst,
Panik, Schmerzen und Tod verbreitende Treiben der Jäger ist keine zeitgemäße Antwort auf eine wahrscheinlich überflüssige
(in ihrer Brutalität in jedem Fall) Art der Populationssteuerung unserer Wildtiere. An seiner Stelle müsste ein radikaler Wandel
stehen, die Bereitschaft zuzuhören und eine Offenheit dafür, neue Wege zu gehen. Dazu bräuchte es Respekt und Mitgefühl
für unsere Mitgeschöpfe.

Mit freundlichen Grüssen,

Peter Gernbacher

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Das wahre Gesicht der "Heger und Pfleger" - oder - Braunbärentötung in Slowenien

Der von Experten geschätzte Bestand an Braunbären in Slowenien (ca. 400
Tiere, davon ca. 80 Jungtiere) ist wegen der unverantwortlichen Erhöhung der
Jagdquote in akuter Gefahr. Sloweniens Bärenbestand, der den Kernbestand an
Braunbären in Europa darstellt, ist bereits in den 50er Jahren durch die
Jagd nahezu kollabiert. Strenge Schutzmaßnahmen, die mit einer halben Mil-
lionen Euro von der EU finanziert wurden, konnten das Schlimmste verhin-
dern.

Die slowenische Regierung hatte Ende des Jahres die Jagdquote überraschend
auf mehr als das Doppelte (also auf über 104 Tiere) erhöht.

Biologin Daniela Freyer von PRO WILDLIFE kritisiert: "Der derzeitige Ver-
nichtungsfeldzug ist unverantwortlich!" PRO WILDLIFE appelliert an den für
die EU-Erweiterung zuständigen deutschen Kommissar Günther Verheugen (SPD)
und die Bundesregierung, den EU-Beitrittskandidaten Slowenien (geplant für
2004) zur Änderung zu bewegen.

Mein Kommentar: 

Da sollen die Jäger noch erzählen, daß die Jagd so wichtig für den Naturschutz sei. Falls Sie es noch nicht wissen sollten: Jeder dritte deutsche Jäger fällt ins Ausland ein, weil es ihm nicht reicht, einheimische Tiere zu ermorden. Für mehr Infos dieser Art bitte hier klicken *

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Leserbrief zu „Saumäßig schlau“

zum Artikel:

in GEO 01/2003

Claus-Peter Lieckfeld hat recht: Unsere Wildschweine, auch Schwarzkittel genannt, hätten unseren Respekt verdient. 

Die Realität sieht anders aus. Wildschweine werden gejagt und erschossen. Jedes Jahr werden die Abschusszahlen enorm erhöht – und trotzdem gibt es das Jahr darauf noch mehr Wildschweine. Da stimmt doch grundsätzlich etwas nicht mit der simplen Maßnahme der Jäger zur Populationssteuerung: verfolgen, schießen, vernichten.

Die Population der Wildschweine steigt nicht nur durch das vermehrte Nahrungsangebot der Natur, der Bauern und durch zu milde Winter, sondern auch dadurch, weil Jäger Wildtiere noch zusätzlich füttern(!) und sie permanent jagen und erschießen.

Wie bitte? Die Jäger dezimieren doch die Wildschweine. Ja und nein. Im Endeffekt tragen sie wesentlich dazu bei, dass die
Wildschweine sich „unkontrolliert“ vermehren. Das Paradoxe tritt ein: Je mehr Wildschweine geschossen werden, umso mehr Wildschweine gibt es. Die Natur und unsere Mitgeschöpfe verhalten sich nicht immer so logisch geradlinig: noch mehr
abschießen und das Problem ist gelöst, sondern man muss Ursache, Verhalten und Wirkung schon genauer betrachten. Ein
entscheidender Teil der ganzen Wahrheit ist: Durch das Verfolgen und Töten einzelner Tiere bringen die Jäger permanent Stress, Panik und Chaos in das Sozialgefüge einer Wildschweinrotte. Dadurch verändert sich auch das Fortpflanzungsverhalten der überlebenden Wildschweine. Sie versuchen die Verluste auszugleichen und sorgen für noch mehr Nachwuchs. Die Folge: Trotz erhöhter Abschusszahlen erhöht sich ihre Population.

Leider wird das Für und Wider der Populationssteuerung unserer Wildtiere nur den Jägern und ihrer Lobby überlassen. Sowohl in der Theorie und erst recht in ihrer brutalen Praxis. Mit ihrem herrschaftlichen Auftreten („Uniformen" und Waffenbesitz), der Ausübung von gesetzlich legitimierter Gewalt (Waffengebrauch zum Töten), scheinbar objektiv messbaren wissenschaftlichem Hintergrund, ihren mächtigen Jagdverbänden im Hintergrund, dazu die Vernetzung der ehrenwerten Jagdgesellschaft in Politik, Wirtschaft und Geld – und als Zugabe eine gehörige Portion Freizeitspaß, haben die Jäger keine „Feinde“ zu fürchten.

Im Bereich der Jagd müsste ein einschneidender Umdenkprozess stattfinden. In Wirklichkeit wissen wir alle immer noch viel zu wenig über die Tiere und ihre komplexen Zusammenhänge. Was wir bräuchten, wäre die Bereitschaft, neue Wege zu suchen, zu finden und zu gehen. 

Dazu bräuchte es Respekt und Mitgefühl für unsere Mitgeschöpfe.


Mit freundlichen Grüssen,

Peter Gernbacher

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Irgendwie traurig: „Fast hundert Sauen zur Strecke gebracht“ 

Peter Gernbacher Hermann-Kurz-Str.20 70192 Stuttgart, den 29.12.2002
e-mail: hapege@surfeu.de

Leserbrief (und zugehöriger Artikel, s.u.)
Zu „Fast hundert Sauen zur Strecke gebracht“ in der Südwestpresse, vom 19.12.02,

dazu Leserbriefe: „Ein trauriger Rekord“ und sinnlose Jagd


Stolz und mit unverhohlener Freude verbreiten die Jäger diesen „Rekord“. Außer Schwarzwild „durften“ auch Füchse, Rehgeißen und Kitze sowie Hasen geschossen werden. Geselligkeit, Männlichkeitsrituale - das Gewehr über der Schulter oder den Finger am Abzug - und eine gehörige Portion Spaß, geben solch einem Jagderlebnis ihren unnachahmlichen Charakter. 

Wie uns die Jäger und betroffene Bauern immer wieder „glaubhaft“ versichern, ist das Jagen auch „not-wendig“. Kritische Argumente von Menschen, die sich mit dem Für und Wider der Jagd beschäftigen, werden nicht zur Kenntnis genommen oder gleich vom Tisch gefegt. Es interessiert nicht, dass die Population der Wildschweine nicht nur auf das vermehrte Nahrungsangebot der Natur, der Bauern und der Jäger (die mancherorts Wildtiere noch zusätzlich füttern!) und auf zu milde Winter zurückgeht, sondern auch, weil sie geschossen werden. 

Wie bitte? Die Jäger dezimieren doch die Wildschweine. Ja und nein. Im Endeffekt tragen sie wesentlich dazu bei, dass die Wildschweine sich „unkontrolliert“ vermehren. Das Paradoxe tritt ein: Je mehr Wildschweine geschossen werden, umso mehr Wildschweine gibt es. Die Natur und unsere Mitgeschöpfe verhalten sich nicht immer so logisch geradlinig: viel schießen und das Problem ist gelöst, sondern man muss Ursache, Verhalten und Wirkung schon genauer betrachten. Ein entscheidender Teil der ganzen Wahrheit ist: Durch das Verfolgen und Töten einzelner Tiere bringen die Jäger permanent Stress, Panik und Chaos in das Sozialgefüge einer Widschweinrotte. Dadurch verändert sich auch das Fortpflanzungsverhalten der überlebenden Wildschweine.
Sie versuchen die Verluste auszugleichen und sorgen für noch mehr Nachwuchs. Die Folge: Trotz erhöhter Abschusszahlen erhöht sich ihre Population.

Ähnliches geschieht bei den Füchsen oder Waschbären. Untersuchungen haben hier längst ergeben, dass sich z.B. die Fuchspopulation auf einer bestimmten Höhe einpendelt, und zwar gerade dann, wenn sie nicht gejagt werden (Siehe hierzu neueste Untersuchungen in England). Wildtiere haben einen natürlichen Mechanismus zur Steuerung ihrer Population. (Bei der Menschheit ist dieses Verhalten noch nicht überall zu beobachten). Nur dieses Wissen ist noch immer nicht in der Breite
erwünscht, da dem mächtige Interessen (z.B. dem der Jäger) entgegenstehen. Auch die ständige Leier von der Gefahr des Fuchsbandwurmes sollte man, angesichts der vielen Möglichkeiten, durch Verkehr, Rauchen, Alkohol und durch Schusswaffengebrauch, auch durch Jäger, ums Leben gebracht zu werden, in die richtigen Relationen stellen. Und die Jagd auf Füchse führte auch mit zur Ausbreitung des Fuchsbandwurmes, da die überlebenden Füchse vermehrt in andere Regionen
abwandert sind.

Über die Brutalität des Gemetzels, über die Schmerzen angeschossener Tiere, ihre verzweifelten Versuche den Schüssen zu entkommen, erfährt man nichts. Diese existenzielle Seite der Gejagten – oder des Krieges gegen unsere Mitgeschöpfe – wird verschwiegen. Die Tiere kann man auch nicht fragen - da sie ja nicht reden können - und außerdem jetzt erschossen sind. Aber wen kümmert’s? 

Wenn wir den Teufelskreis der steigenden Wildschweinzahlen - darauffolgend den steigenden Abschusszahlen und darauf eine noch höhere Wildschweinpopulation - durchbrechen wollen, müssen wir radikal umdenken. Das fiele uns umso leichter, wenn wir die Wildschweine, Rehe oder Hasen, nicht als Schädlinge sehen, sondern als liebenswerte Mitgeschöpfe achten würden.

Einen weiteren Vorteil hätte der Verzicht auf das Gemetzel: Die Tiere verlören ihre Scheu vor uns Menschen und wir könnten sie endlich als wunderbaren Teil der Schöpfung bestaunen.



Mit freundlichen Grüssen,

Peter Gernbacher

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