Als ich geboren wurde befand ich mich nicht in meiner eigenen Welt. Ich konnte nicht in der warmen Sonne liegen, konnte nicht an den Zitzen meiner Mutter, die ihr Leben für mich einsetzen würde um mich zu verteidigen, saugen. Stattdessen wurde ich in eine Welt aus Stahlbarrieren geboren. Kurz nach meiner Geburt wurde ich meiner Mutter entrissen so daß sie schnell wieder empfängnisbereit war um erneut Junge zu bekommen. Immer und immer wieder bis ihr armer Körper vollkommen ausgemergelt war. Der natürliche Sinn ihres Lebens wurde regelrecht pervertiert. Meine stolze Mutter, die Löwin, wurde zur Produktions-Maschinerie für Löwenjunge degradiert. Meine schmerzerfüllten Schreie nach meiner Mutter erreichten ihre wachsamen Ohren, Tage und Nächte hörte ich ihre verzweifelten Klagelaute voller Seelenschmerz. All ihre Instinkte um mich zu schützen wurden geweckt. Verzweifelt kaute sie an dem Drahtzaun der uns voneinander trennte bis das Blut aus aus ihrem zerfetzten Zahnfleisch floß .Meine ersten Monate sollten glücklich und verspielt sein, geprägt vom Herumtollen mit den anderen Löwenjungen, vom Belästigen der stolzen älteren Tiere mit meinem Übermut. 
Stattdessen wurde ich tagsüber als Spielzeug mißbraucht, befummelt von Touristen denen man glauben machen wollte daß man mich eines Tages in die Freiheit entlassen würde, die Nächte verbrachte ich wie ein Krimineller den man für ein furchtbares Verbrechen bestraft angebunden in einem kleinen "Gefängnis".  Ich werde niemals den Schutz, die Pflege, die Wärme des Fells meiner Mutter erfahren, ihre rauhe Zunge spüren.