Meine Idee das Bohrloch zu schliessen

Dazu mein Tigerfreund Newsletter vom 14.06.2010

Betreff: Worst Case bei BP -Von einer Idee die offenbar keiner nutzen will und stattdessen weiter Millionen von Litern Rohöl ins Meer fließen lässt. 

Liebe Tierfreunde und physikinteressierte Menschen,

als die Ölkatastrophe im Golf von Mexico begann und ich die verzweifelten Bemühungen der BP Leute sah, ihre abgebrochene Pipeline dichtzubekommen, erinnerte mich das ganze ein wenig an Sandkastenspiele aus meiner Kindheit, wo man Apparate baute, die dann eben nicht funktionierten.
So machte ich mir meine eigenen Gedanken, wie man dieses Loch eventuell stopfen könnte.

So kam ich auf die Idee, eine Art Ballon (Balloon) in das geborstene Rohr einzuführen, welchen man dann mit Druck auseinander treibt, so daß er sich an die Innenwandung der Pipeline drückt und damit dem Öl den Austritt versperrt.

Einige Fahradbastler von Ihnen werden sich vielleicht noch daran erinnern, wie damals das Lenkerrohr mit dem Gabelrohr durch einen Konus verbunden wurde, der die Außenseite des Lenkerrohrs gegen die Innenseite des Gabelrohrs presste.
Obwohl hier Metall auf Metall lag, war die Verbindung so fest, daß sich der Lenker gegen die Gabel nicht mehr verdrehen liess. Meine Idee zur Pipeline dürfte ein entfernter Verwandter dieser Lenkerhalterung sein, auch wenn in diesem Fall kein Konus für die Druckausübung verwendet wird, obwohl ich selbst diese Möglichkeit nicht ausschließen würde.

Anfangs dachte ich über ein geschlossenes System nach, siehe Abbildung 1

 
http://www.tigerschutz.de/images/Pipelinebaloon.jpg

welches aber den Nachteil in sich birgt, daß, wenn man versucht, den Ballon einzuführen, dies der Öldruck des austretenden Öls eventuell überhaupt nicht zulässt.

So entwarf ich eine zweite, offene Variante, die man leichter einführen kann, weil das Öl praktisch ungehindert durch sie hindurchfließt, sich also kein wesentlicher Gegendruck mehr aufbaut, solange, bis man den Schieber (das Absperrventil) beginnt zu schließen, siehe Abbildung 2

  http://www.tigerschutz.de/pb2.jpg

Den Vorteil von diesem Ballon sehe ich darin, daß er wesentlich mehr Fläche an der Innenseite der Pipeline einnimmt, als bspw. eine runde Manschette, die praktisch nur wenige Quadratzentimeter bedeckt und damit schnell wieder herausgedrückt werden kann. Der Versuch mit dem Rohr und der Manschette ging bei BP neulich auch gründlich in die Hose, ebenso wie der Versuch, das ganze mir Schlamm und Beton zu versiegeln.

Den Balloon hingegen, auch wenn die Lösung viel zu einfach scheint, kann man an der Außenseite mit Sperrhaken oder Spikes versehen, die bei einem gewissen Druck einen derart hohen Reibungswiderstand erzeugen, daß dieser Apparat nicht mehr von der Ölsäule nach Außen gedrückt werden kann.
Im Prinzip ähnelt das ganze einem extrem breiten Breitreifen auf einer sehr schmalen Felge.
Je breiter man diesen Reifen konstruiert (Längerer Zylinder) desto mehr Reibungswiderstand ist möglich.
Natürlich bedarf es hier Spezialisten, die die richtige Materialwahl treffen.
Mit einem fluffigen Luftballon vom Rummelplatz ist es hier natürlich nicht getan.

Dementsprechend schrieb ich diverse Leute an, sich mit meiner Idee zu beschäftigen.

Ich rief als aller erstes BP Deutschland an, die mir mitteilten, daß sie dafür nicht zuständig seien und sie meine Sache an die Kollegen in den USA schicken werden.
Ich mailte BP USA meine Internetseite http://www.tigerschutz.de/pipelinebaloon.htm zu und erhielt bis heute keinerlei Antwort.
Dafür wurde ich mit Meldungen von horizonsupport@oegllc.com überschüttet (wohl ein Informationsdienst von BP) ohne jedoch irgendein persönliches Schreiben zu erhalten.

Kleine Ergänzung: mittlerweile habe ich ein Schreiben von BP erhalten, allerdings mehr eine Art von Schreiben, wie es wohl jeder erhalten haben dürfte, sprich, mit keinerlei Details bzgl. meiner Idee.


Mittlerweile sagte mir ein Internetfreund, BP Deutschland hätte seit kurzem ein Formular, wo man seine Ideen hinterlassen könnte.
Gut. Formular benutzt - aber immer noch großes Schweigen im Walde.

Ich habe meine Seite zwei Mal ans weiße Haus gemailt - keinerlei Echo.

Ich habe die Unterlagen an den Bürgermeister von Grand Isle zugefaxt (dauerte fast eine Dreiviertelstunde, bis die letzte Seite durch war) - ebenfalls keinerlei Resonanz.

Zuletzt rief ich bei der amerikanischen Botschaft an, wo eine Dame doch glatt behauptete, daß sie alles im Griff hätten und meine Idee dankend ablehnte, ja sie nicht einmal wissen wollte, worum es bei meiner Sache eigentlich ging.

Sollte uns das nicht zu denken geben?

Stattdessen musste ich mir in den Medien jeden Tag aufs neue die Mäzchen von BP anschauen, wie sie ihr Rohr mal wieder nicht richtig dicht bekamen, während die Natur immer weiter im Öl ertrinkt.
Auch die letzte, mir bekannte Lösung mit der Absaugglocke schien nicht gerade der Hit zu sein. So sollen pro Minute immer noch 1000 Liter Rohöl ins Meer geflossen sein.
Aber was solls. Ist der Ruf erst ruiniert...
Selbst die Medien scheinen das Interesse an der Katastrophe verloren zu haben - vielleicht solange, bis der ganze Schmierkram, transportiert vom Golfstrom, in Europa wieder ans Tageslicht tritt?

Und Präsident Obama steht offenbar hilflos daneben,, während das Öl läuft und läuft - eventuell bis zum August, wo angeblich Entlastungsbohrungen dem Übel ein Ende setzen sollen.

Was mich ebenfalls sehr verärgerte, war die Antwort von Greenpeace auf meine Mail.
Ich hatte Greenpeace lediglich darum gebeten, den Link meiner Webseite ihrem Meeresbiologen Herrn Christian Bussau weiterzuleiten.

Ihre Antwort in der Form eines Standardantwortschreibens, natürlich mit der Ergänzung, daß ich sie auf ihrer Webseite unterstützen könnte, Auszug: Greenpeace ist kein wissenschaftliches Forschungsinstitut und verfügt auch nicht über die technologischen Möglichkeiten, um ein Urteil über die von Ihnen vorgeschlagene Methode abzugeben oder auch andere Technologien zu bewerten. Wir haben keinen Kontakt zu BP und somit auch keine Möglichkeit, Ihre Anregungen/Ideen an BP weiterzugeben.... fand ich doch mehr als enttäuschend, zumal Herr Bussau, im Gegensatz zu mir, Zugang zu den Medien hat, so daß meine Idee über ihn an die richtige Stelle hätte gelangen können.

Wenn nicht Greenpeace, die mit Herrn Bussau in den Medien flanieren und über ihn einem breiten Publikum mitteilen, wie schlimm doch alles sei und diverse Leute weltweit kennen dürfte - wer denn dann?
Wie soll ich denn Greenpeace unterstützen, wenn es ihnen nicht einmal gelingt, meinen klitzekleinen Link an Herrn Herrn Bussau weiterzuleiten - zumal ich explizit darum bat, meine Mail an genau diesen Herrn weiterzuleiten und nicht eine Antwort von irgendjemandem zu erhalten.

Nach einer weiteren Anfrage, mein Schreiben doch bitte Herrn Bussau zuzusenden, kam lediglich die Antwort, Zitat: 
"Wie Sie sich vorstellen können, ist Herr Bussau derzeit rund um die Uhr voll mit der Kampagnenarbeit ausgelastet, daher antworte ich Ihnen im Auftrag. Herr Rentsch, wir freuen uns über Ihr Engagement!
Dennoch haben wir leider nicht die Expertise und die Ressourcen um Ihren Vorschlag zu prüfen..."

...was ich von Greenpeace doch nie erwartet hatte?!
Ach ja. Die wichtige Kampagnenarbeit. Natürlich. Ich vergaß, daß die natürlich wesentlich wichtiger ist, als eine Idee, mit der man vielleicht dieses "ölige Loch" hätte endgültig stopfen können.
Eine Spende hätte Greenpeace vielleicht besser gefallen?!


So werden wohl weiterhin 1000de Liter von Rohöl ins Meer fließen, während ich mich dem Gefühl nicht erwehren kann, als würde alles einfach so hingenommen - und die Medien unterstreichen das ganze neuerdings noch mit einer seltsamen Schweigsamkeit, so als wäre nie etwas passiert.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mein Schreiben weit verbreiten, an Medien und Politiker schicken und es vielleicht noch jemand ins Englische übersetzt und in englischsprachige Verteiler weiterleitet.
Vielleicht könnte über diesen Umweg meine Idee noch an Leute gelangen, die meine Theorie in die Praxis umsetzen können.


Mit freundlichen Grüßen

Helmut Rentsch

Ende des Newsletters

 

Mittlerweile sind ein paar Monate vergangen. Wir schreiben den 11.Juli 2010

Dazu folgenden Artikel: 
11. Juli 2010 Ölpest im Golf von Mexiko: Neuer Zylinder soll Ölfontäne stoppen
Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko hat BP damit begonnen, eine neue Absaugvorrichtung zu installieren. Doch bis der Zylinder über dem Leck am Meeresboden sitzt, strömt noch mehr Öl ungehindert ins Meer. Weiterlesen: http://www.stern.de/wissen/natur/oelpest-im-golf-von-mexiko-neuer-zylinder-soll-oelfontaene-stoppen-1582189.html 

Wie wir mittlerweile wissen, soll dieser Zylinder in der Tat das Bohrloch provisorisch verschlossen haben, so daß angeblich kein Öl mehr austritt.

So lesen wir am 13.07.2010 in folgendem Artikel, Zitat: "Nach 84 Tagen Alptraum ein Lichtblick im Kampf gegen die Ölpest: Experten des BP-Konzerns haben einen 68 Tonnen schweren Zylinder über dem Leck am Meeresgrund platziert. Wenn alles klappt und der Zylinder richtig dicht über dem Leck abschließt, soll kein weiteres Öl ins Meer strömen, hoffen die Experten."

Besonders interessant für diese Seite folgender Textausschnitt aus obigem Artikel, Zitat: "Noch ist unklar, ob die Vorrichtung den extremen Druck des ausströmenden Öls aushält. Drei Ventile sollen dazu vorsichtig geschlossen werden. Ein zu schnelles Vorgehen könnte nach Angaben von Experten eine neue Explosion verursachen und die bisherigen Bemühungen zunichtemachen."

Erkennen Sie eine kleine Parallele zu meiner oben erwähnten Idee?

Auch sie war eine Art Zylinder, der in das Rohr eingeführt wird, wenn auch nur mit einem Absperrventil.

Sollte das der Grund sein, warum ich bis heute keine Antwort von BP erhalten habe...?

 

 

Sollte die Navigationsseite (links) fehlen, klicken Sie bitte hier